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St. Johannes d. Täufer Elbergen


Foto: Paul Hermanns
St.Johannes der Täufer Der Bau der St. Johannes-Kirche in Elbergen wird etwa um die Zeit von 1290 bis 1310 angenommen, während die älteste Nachricht über Elbergen selbst lt. Ludwig Schriever aus dem Jahre 1285 stammt. Die erste urkundliche Erwähnung der Kirche findet sich in einem Ablassbrief des Papstes Benedikt XII. aus dem Jahre 1338. Es ist nahe liegend, dass auch hier wie in Emsbüren der hl. Ludger mit seinen Begleitern die ersten Glaubensboten waren. Wer der Stifter der St. Johannes-Kirche war, ist allerdings nicht bekannt. Fest steht nur, dass sie von der Markengemeinde Elbergen erbaut wurde.

Die Geschichte scheint sich immer zu wiederholen. So auch hier: Der Pfarrer von Emsbüren war seinerzeit auch Rektor der St. Johannes-Kirche in Elbergen. Die heutigen Verhältnisse sind nahezu kongruent.

Die ursprünglich in romanischer Bauweise mit Bentheimer Sandsteinen errichtete Kirche wurde, beginnend etwa mit dem Jahr 1400, mancherlei Veränderung unterzogen:

Die romanischen Rundbogenfenster wurden durch Fenster in gotischer Bauweise ersetzt, und die bisherige flache Holzdecke mußte einem Backsteingewölbe mit Sandsteingerippe weichen.

Die ursprünglich in einem hölzernen Glockenturm untergebrachten drei Glocken aus den Jahren 1462, 1602 und 1662 fanden einen neuen Platz in dem in den Jahren 1740 bis 1742 aus handgeformten Backsteinen errichteten neuen, massiven Glockenturm. Erbauer war der Graf von Schorlemer, der dafür die Mithilfe der Einwohner einforderte und sich von ihnen außerdem große Ländereien, die in der Nähe seines Schlosses lagen, abtreten ließ.

Im Jahre 1903 baute man eine Sakristei an. Gleichzeitig wurde die aus alten Holzziegeln bestehende Dachdeckung durch sogenannte Nonnendachziegel ersetzt.

Der Altar der Kirche, eine Stiftung einer Elbergener Familie, stammt aus der Schnitzerwerkstatt Lukas Menken in Osnabrück, wo er in den Jahren 1913 bis 1915 künstlerisch gestaltet wurde. Ein weiteres Geschenk einer Familie aus Elbergen findet sich im Innern der Kirche in Form eines Kreuzweges aus dem Jahr 1915, der von einem bekannten Künstler stammt.

Innenansicht St.Johannes-Kirche Wer das Innere der Kirche betritt, der fühlt sich dort bald heimisch wegen der beruhigenden Atmosphäre, die von den sanften Farben des Kirchenraumes und der Einrichtungsgegenstände sowie vom abgeblendeten Tageslicht aus den freundlichen Kirchenfenstern hervorgerufen wird. Allerdings glaubt man sich eher an eine kleine Gnadenkapelle erinnert, wenn man auf die geringe Anzahl der Besucherplätze schaut. Doch der Eindruck täuscht. Man hat, um Raum zu schaffen, nicht das Kirchenschiff erweitert, sondern den Orgelboden, der nun ein kaum geahntes, zusätzlichesPlatzangebot für die Kirchenbesucher bereit hält. Die kleine einmanualige Orgel ist an die Rückwand der Empore gerückt. Sie füllt im Tutti mit ihren wohlklingenden Registern in angenehmer Stimmung den Kirchenraum.

Außen an der Südseite des Turmes zählt eine Sonnenuhr mit der eingelassenen Jahreszahl "1746" die Stunden, als wolle sie auf das Vergängliche auch dieser heiligen Stätte hinweisen.